Presse - helene-maeder.ch

Presse

Zwischen Kraft und Ruhe

St. Galler Tagblatt | St.Gallen:

Neue Werke von Helene Mäder in der Galerie Raubach

Menschen prägen die Bilder der St. Gallerin Helene Mäder: Menschen in Bewegung, tanzend, springend; aber auch zusammengerollt, beim Ausruhen, Nachdenken.
Daniela S. Herman

Ihren Figuren begegnet die St. Galler Künstlerin Helene Mäder mit Respekt. Sie lässt sie im Sog der Farben in aller Üppigkeit leben, oder in ruhigen Farbenfeldern meditieren. Auf dem Weg zum Wesentlichen hat die Malerin den Weg der Reduktion, der Vereinfachung gewählt.

Klein und abgegrenzt wirkt die dicht beisammensitzende Gruppe, irgendwo zwischen dem sandfarbenen Feld und der geheimnisvollen monochromen Blaufläche. Es könnte das Meer sein, oder der Abendhimmel. Ganz anders wirkt das Bild «La vita è bella», wo sich in einem Spannungsfeld aus leuchtendem Orange zwei abgegrenzte Figurengruppen gegenüberstehen, voller Kraft und Bewegung. Manchmal reduziert die Malerin ihre Figuren auf einzelne Körperteile, wie in «Scarpe», wo nur noch Beine oder Füsse in Tanzschuhen verraten, was die Aufmerksamkeit der Künstlerin gefesselt hat. Und schliesslich lässt Helene Mäder die Figuren auch ganz verschwinden, wie in «Memorys», reliefartigen Bildern in sparsamer Farbgebung, wo nur noch die Röcke der Frauen zu sehen sind. Im Prozess der Vereinfachung griff die Künstlerin für sich nach einer neuen Technik, dem Holzschnitt. «Holz bearbeiten ist eine harte Arbeit und das Drucken aufwendig, aber, im Unterschied zur Lithographie, kann ich alles selber machen. Das ist faszinierend und spannend», sagt Helene Mäder. Sie hat seit ihren Werken aus den 70er-Jahren, als sie in Miniaturbildern heitere Geschichten erzählte, einen Entwicklungsweg zur Abstraktion absolviert und in stetiger Suche nach neuer Ausdrucksform eine eigene, kraftvolle Sprache gefunden.

<< Zurück zur vorherigen Seite